Karneval Alarm

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1.2. Karneval in der Neuzeit

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In der Neuzeit wurde zunächst die vierzigtägige Fastenzeit durch die Reformation abgeschafft und somit ging der Sinn der Fastnacht verloren. Obere Schichten, vor allem die Kirche, wendeten sich ab und nannten die Fastnacht abwertend „Albernheiten“. So blieb das Fest nur noch den unteren Schichten, wodurch es immer mehr ein Fest voller Pöbeleien und Schlägereien wurde. Nur in katholischen Gebieten, wie in Südwestdeutschland, blieb die Tradition der Fastnacht erhalten und kam erst wieder in den 90ern in evangelische Gebiete zurück. Allerdings ist die Schweiz, als Ausnahme, das einzige Land, das traditionell geblieben ist.

In Barock und Rokoko feierte man berauschende Feste auf Schlössern und Fürstenhöfen, die allerdings immer mehr zu einem Maskenball wurden und den Sinn der Fastnacht verloren. In immer mehr Städten kam es zu den so genannten Handwerkszünften, die meist durch junge Gesellen gebildet wurden.

Dann kam die französische Revolution im Jahre 1789 und die Straßenfastnacht starb durch das Verbot der Franzosen komplett aus. Nur noch närrische Maskenbälle waren erlaubt. Erst mit der Übernahme der Preußen erweckte Köln im Jahre 1832 die Straßenfastnacht und somit den Karneval zum leben. In England und in den USA, mit Ausnahme von New Orleans, starb die Fastnacht komplett aus. Ältere Formen der Fastnacht blieben in Österreich, der Schweiz, dem Elsass, in Bayern und in Baden-Württemberg bestehen. Wobei in Baden-Württemberg zwischen der schwäbisch-alemannischer Fastnacht und dem Karneval unterschieden wird.

Karnevalshochburgen sind für Städte wie Köln, Mainz und Düsseldorf typisch, sowie das Sitzungskarneval und die Karnevalsumzüge mit bunten Wägen.

Das Fastnachtschauspiel ist geblieben, zwar nicht mehr mit traditionell, religiösem Sinn, wie die Flucht der Jungfrau Maria, sondern wurden eher zu einem Bühnentheater mit Witzen und Reden.

Die Figur des Helden musste her. So kam es das aus dem Held immer mehr der heutige „Prinz“ wurde. Später kamen dann der „Bauer“ und die „Jungfrau“ hinzu und so entstand das „Dreigestirn“.  Außer zu der Zeit von 1938-1939, in der die NSDAP an die Macht ging und den Kampf gegen die Homosexualität führte, wird die Jungfrau normalerweise von einem Mann gespielt. Es wurden immer mehr Karnevalsgesellschaften, sowie auch Fastnachtszünfte, gebildet. So entstanden auch die Funken, die den Prinzen begleiten.

Heute:

Der Karneval beginnt am 11.11. um 11.11 Uhr mit einer offiziellen Feier. Dabei werden alte und neue Karnevalslieder gesungen und kostümierte Menschen versammeln sich.

Der Höhepunkt der Karnevals- bzw. Fastnachtszeit ist nach der Weiberfastnacht (Donnerstag vor dem Aschermittwoch) der Rosenmontagsumzug. Es kam dabei zu Bräuchen, wie das Verteilen von Kamellen (Bonbons).

Zum Abschluss gibt es den Nubbel. Dieser steht an Teufels Stelle, als Sündenbock. Er wird beschuldigt, dass wegen ihm es zu den ganzen Sünden wie das Trinken, Überfressen, Fremdgehen usw. kam. So wird er verflucht und am Dienstagabend verbrannt. Mit der Verbrennung des Nubbels kommt auch der Abschied des Karnevals.

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